Markus Werner, geboren am 27. 12. 1944 in Eschlikon, Kanton Thurgau. 1948 Umzug nach Thayngen, Kanton Schaffhausen, dort und in Schaffhausen Schulbesuch, 1965 Matura. Danach Studium der Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich. Promotion 1974. Von 1975 bis 1985 Hauptlehrer, von 1985 bis 1990 Lehrbeauftragter am Gymnasium Schaffhausen. Ab 1990 freier Autor; Werner lebte ab 1980 in Opfertshofen im Kanton Schaffhausen, danach in Schaffhausen. 2000/2001 längerer Aufenthalt in England (Londoner Werkjahr 2000/2001 der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr). Er war Mitglied der „Schweizer Autorinnen- und Autoren-Gruppe“ Olten und ab 2002 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er starb am 3. 7. 2016 in Schaffhausen.
* 27. Dezember 1944
† 3. Juli 2016
von Axel Ruckaberle
Essay
„Die Literatur soll sich ans Banale halten. Es ist – laut Zola – das Typische“, meint Markus Werner. Und so handelt seine Literatur vom Banalen, von den täglichen Widrigkeiten, vom ganz normalen Wahnsinn unserer Welt und vom Wahnsinn derer, die nicht mit Dickfelligkeit oder Zynismus begabt sind. Werners Protagonisten haben allesamt eine dünne Haut, eine empfindliche Psychosomatik, einen Blick, der unter die glatte Oberfläche der Realität dringt. Die Welt ist ihnen zuallererst fremd: „Zum Warmwerden lag allem Anschein nach keine Ursache vor.“ Dieser Satz Robert Walsers, ...